Was ist ADHS?
1. Was ist ADHS eigentlich?
„AufmerksamkeitsDefizit HyperaktivitätsStörung“, kurz ADHS, ist eine Veränderung der Verstoffwechselung im Gehirn (Dopamin und Noradrenalin), die sowohl genetisch als auch von Umwelteinflüssen beeinflusst ist.
Menschen mit ADHS verarbeiten Reize anders, d.h. sie nehmen ihre Umgebung anders wahr und reagieren anders darauf. Viele Aspekte von ADHS, die Ursachen und Auswirkungen sind leider noch nicht abschließend geklärt.
Mediziner sprechen von einer organischen Störung, Psychologen und Pädagogen gehen eher von einer psychischen Störung als Reaktion auf krankmachende familiäre und gesellschaftliche Belastungen aus. Offiziell gilt ADHS nun als „psychiatrische Störung“.
Anders als früher angenommen, „verwächst“ sich ADHS nicht mit der Pubertät. Mindestens 25% der Kinder und Jugendlichen mit ADHS nehmen es mit ins Erwachsenenalter, die Dunkelziffer ist noch größer.
Viele Menschen leiden darunter, weil es nicht erkannt wurde; besonders Frauen, da sich ADHS Symptome bei Mädchen meist sehr von denen der Jungen unterscheiden.
ADHS kann krank machen, wenn man es nicht versteht und nicht weiß, wie damit umzugehen ist. ADHS zeigt sich von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Die Symptome können jedoch dazu führen, dass Schule und Beruf aber auch Freundschaften und Beziehungen belastet sind.
Mittlerweile gibt es aber wirklich gute Diagnostik, Hilfe und Aussicht zu positiver Veränderung.
2. Symptome von ADHS – Tolles und nicht so Tolles
Menschen mit ADHS weisen unterschiedlich stark die typischsten Symptome auf, es gibt aber sicherlich noch einige mehr. Hier die häufigsten:
ADHS ist keine Lebensentscheidung oder ein Scherz. Es ist real und es ist hart.
Amber Griffith
Stärken
Kreativ
Sensibel
Ideenreich
Spontan
Hilfsbereit
Out-Of-The-Box Denken
Herausforderungen
UnorganisiertesVerhalten
Aufmerksamkeitsschwäche
Impulsivität
Unruhe / Hyperaktivität
Prokrastination
Stimmungsschwankungen
Oft haben sich Menschen mit ADHS von Klein an „anders“ gefühlt und haben viele negative Kommentare erlitten. „Sitz doch mal still!“, „Hör doch einfach mal zu!“ oder – der Klassiker – „Konzentrier dich doch mal!“ sind die Gängigsten. „Normal“ sein zu wollen und daran gefühlt zu scheitern kann zu Problemen wie Depressionen, Ängsten und anderen Störungen führen, die oft mit nicht diagnostizierter ADHS einhergeht.
3. Diagnose
Immer mehr Erwachsene wünschen sich eine gute Diagnostik, um ihren Verdacht auf ADHS zu bestätigen. Eine gesicherte Diagnose sollte deshalb im Rahmen einer differenzierten Diagnostik von hierauf spezialisierten Fachleuten erstellt werden. Medizinisch fundierte Diagnosen erstellen z.B. Neurologen/Psychiater, Psychotherapeuten und Heilpraktiker für Psychotherapie, die sich mit ADHS auskennen.
Zur Diagnose gehören Eigen-, Familien- und Fremdbefragungen, körperliche und neurologische Untersuchungen sowie Testung der körperlichen Fähigkeiten. Bei Bedarf werden zusätzlich Seh- und Hörsinne geprüft sowie Hirnfunktion und Blutwerte.
Im Internet findet man am ehesten Therapeuten oder Ärzte, die eine ADHS-Diagnostik im Erwachsenenalter macht. Es gibt die ADHS Ambulanz der Charité in Berlin oder Selbsthilfegruppen wie z.B. ADHS Deutschland e.V. .
Die Nachfrage ist zur Zeit jedoch sehr hoch, es kann mehrere Monate dauern, bis ein erster Termin zur Diagnose oder Therapie zustande kommt. Ein ADHS Coaching kann in diesem Fall bei akuten Problemsituationen Abhilfe schaffen.
4. Medikamente – Ja oder Nein?
Diese Frage stark davon abhängig, wie sehr Mensch unter den Symptomen leidet, welche Meinung zu Schulmedikation besteht und wie der Körper auf das Medikament und dessen Wirkstoffe reagiert. Das gängigste Medikament heißt Ritalin und basiert auf dem Wirkstoff Methylphenidat. Es gibt jedoch einige andere, basierend auf anderen Wirkstoffen. Nicht für jeden ist jedes Medikament geeignet, oft sind mehrere Monate nötig, bis das richtige Medikament in der passenden Dosis gefunden ist.
Pro
Reduziert das Risiko von Unfallverletzungen
Reduziert das Risiko von Substanzmißbrauch (Drogen)
Methylphenidat auch als Langzeittherapie unschädlich
Gezielte Behandlung an den Dopaminrezeptoren
Kontra
Schlafstörungen
Erhöhter Blutdruck
Eingriff ins Gehirn bei Kindern
Gefühl der „Scheuklappen“
Umfeld nicht mit betrachtet
Es ist gut, dass es diese Medikamente gibt denn für viele sind sie wirklich eine große Hilfe. Die Erfahrung zeigt aber auch: nicht jeder ADHS’ler braucht Medikamente – es gibt unzählige Beispiele von erfolgreichen ADHS-Menschen, die keine nehmen.
5. Und was mache ich jetzt?
Viele Wünschen sich, „ADHS loszuwerden“. Das ist verständlich, wenn man betrachtet, dass sie seit langer Zeit unter den Symptomen leiden, oft gespürt haben, „anders“ und sogar „falsch“ zu sein. ADHS geht nicht einfach so weg. Es gibt keine Therapie oder kein Training, mit dem man seine eigene Veranlagung verändern kann.
Man kann aber beginnen, sich mit seinen Fähigkeiten auseinanderzusetzen, dazuzulernen und seine Stärken auszubauen.
Ein Coaching bei mir kann dir z.B. dabei helfen:
- ADHS in deinem Körper besser zu verstehen (grasp it)
- die eigenen Symptome zu betrachten – positiv wie negativ erlebte (own it)
- Strategien zu finden, die dich gezielt im Leben unterstützen (keep it)
ADHS – grasp it, own it, keep it! In einem kostenfreien Vorgespräch erkläre ich Dir gerne, wie das klappt.
„Was ist nur aus dir geworden? Ich – endlich Ich!“ – unbekannt
„Man gibt dir nur einen kleinen Funken Wahnsinn. Du darfst ihn nicht verlieren.“
Robin Williams, Schauspieler und Komiker